Montag, 21 Oktober 2019 10:03

Frauen 1, Oberliga: SG Kirchhof II – HSG Hoof/Sand/Wolfhagen 29-28 (16-14)

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Grandiose Aufholjagd wird nicht belohnt

Am Sonntagabend reisten die Damen der HSG Hoof/Sand/Wolfhagen nach Melsungen zum zweiten Nordhessenderby der noch jungen Saison.
Nachdem man gut in die Oberliga gestartet war, kam die vierwöchige Spielpause denkbar ungelegen. Dennoch war der Wille ungebrochen, hier etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.
Das Spiel begann zögerlich. Die Damen der HSG agierten im Abwehrverbund nicht konsequent genug, um den Gegner vor eine richtige Aufgabe zu stellen. Zu oft stand man allein gegen seine Gegenspielerin und ließ den Damen der SG09 damit die Chance, leichte Tore aus der zweiten Reihe zu erzielen.
Zudem strahlte auch der Angriff der Gäste keine Durchschlagskraft aus. In der Druckbewegung war zu wenig Tiefe und vergebene Großchancen machten es den Gastgeberinnen leicht, bis zur 17.Minute einen Vier-Tore Vorsprung (11:7) zu erspielen. Unglücklicherweise schied in dieser Phase Vanessa Kohler auf Seite der HSG mit einer Platzwunde am Kopf aus. Jetzt war es vor allem Aileen Sule, die Verantwortung für ihr Team übernahm und die erste Aufholjagd der HSG-Damen einleitete. So trennten sich beide Mannschaften 16:14 zur Pause.

In der Kabine appellierte das Trainergespann Ludwig/Tarnow an die Mannschaft, mit der Euphorie der letzten Minuten von Hälfte eins wieder auf das Feld zurück zu kehren und das Spiel zu eigenen Gunsten zu drehen.

Doch schon nach sechs gespielten Minuten in Durchgang zwei waren die Gäste erstmals mit sechs Toren ins Hintertreffen geraten. Es waren immer wieder Unkonzentriertheit in der Abwehr und technische Fehler im Angriff der HSG-Reihen, die zu Unsicherheit führten. Diesmal war es Annika Neurath per Doppelschlag, Sule und wieder Neurath, die die zweite Wende des Spiels einleiteten. Getragen von den lautstarken Fans der Ho/Sa/Wo-Damen sah man das Team nun aufopferungsvoll kämpfen.

In der Abwehr rückte man dicht zusammen, agierte als Einheit und kämpfte um jeden Ball, der vorne immer wieder seinen Platz im gegnerischen Tor fand. Die Gäste kamen fulminant zurück, unterstützten sich gegenseitig auf dem Feld und auch die Bank war in dieser Phase des Spiels im doppelten Sinne ein Brett. So war das Spiel beim Stand 24:24 wieder völlig offen und noch acht Minuten zu spielen. Ab hier wechselte die Führung, bis HSG-Trainer Chris Ludwig 13 Sekunden vor Schluss beim 28:27 sein letztes Team-Timeout nahm. Mit sieben Feldspielerinnen schickte er seine Mannschaft zurück auf das Spielfeld, um einen Punkt aus Melsungen zu entführen. Schon nach drei Pässen war es wieder einmal Aileen Sule, die die Chance zum Abschluss hatte und sie erfolgreich nutzte – 28:28.

Doch für Kirchhof blieben noch wenige Sekunden, eben eine zu viel, um zwischen den HSG-Damen hindurch rasant zur Mittellinie zu gelangen, an der die Schiedsrichter sofort den Ball freigaben und dieser in der letzten Sekunde in das verwaiste Tor der Gäste rollte – 29:28.

Diese Niederlage, die knapper kaum hätte sein können, ist natürlich ärgerlich.
Geteilte Punkte wären nach diesem Spiel ein fairer Ausgang gewesen. Dennoch bleibt auch hier positiv zu betonen, dass sich die Frauen aus Hoof, Sand und Wolfhagen nie aufgegeben haben und sich durch eine tolle kämpferische Leistung als Team wieder ins Spiel zurück gekämpft haben. Nach den ersten drei Auftritten in Hessens höchster Spielklasse kann die Mannschaft stolz auf ihre bisher gezeigte Leistung sein und hat schon jetzt bewiesen, dass sie den Mannschaften Paroli bieten kann.
An dieser Stelle gute Besserung an Vanessa!


Für die HSG HoSaWo spielten:
Im Tor Natalie Weinrich und Malgorzata Rodziewicz,
Ilka Ritter (1), Larissa Lubach (3), Nastassja Haupt, Lea Willer (5),
Sophia Frankfurth, Hanna von Dalwig (5), Nele Bittdorf (1), Karolin Happe (2), Annika Neurath (5), Rieke Hrdina, Aileen Suhle (6) und Vanessa Kohler (2).