Dienstag, 21 April 2020 11:55

Saisonrückblick weibliche B-Jugend 2019/2020

Saisonrückblick weibliche B-Jugend 2019/2020

Die zurückliegende Saison der weiblichen Jugend B war erneut geprägt durch großes Verletzungspech sowie den Ausfall von Leistungsträgerinnen über den kompletten Saisonverlauf. Nach einem verkorksten Qualifikationsturnier mit nur einem Sieg und drei Niederlagen stabilisierte sich die Mannschaft über die Sommervorbereitung zunehmend und die Integration der Neuzugänge aus Harleshausen, Leonie Umbach und Marie Koch griff zunehmend besser. Schon beim Pfingstturnier in Bremen zeigte die Mannschaft eine sehr ansprechende Leistung und belegte in einem starken Teilnehmerfeld bestehend aus acht Mannschaften mit ausschließlich Teams aus Landes- und Oberliga einen sehr ansprechenden dritten Platz. Das Finale wurde durch eine mehr als unglückliche Niederlage im Halbfinale nur knapp verpasst.

Über den kompletten Sommer trainierte das Team sehr engagiert und motiviert und konnte auch bei den inzwischen schon traditionellen Turnieren in Göttingen (Platz 5) und Hofgeismar (Platz 2) mit starken Auftritten überzeugen. Highlights in diesen Turnieren waren sicher das Unentschieden in Göttingen gegen Dittershausen/Waldau/Wollrode (späterer Dritter der Landesliga) sowie die beiden starken Spiele in Hofgeismar gegen Ahnatal/Calden (späterer souveräner, ungeschlagener Meister der Bezirksoberliga). Diese Auftritte nährten den Optimismus von Trainer Steuber in der kommenden Saison um den Titel in der Bezirksoberliga mitspielen zu können.

Der Kader war mit 16 Spielerinnen in der Breite optimal aufgestellt, die Integration der Neuzugänge war gut angelaufen, letzte Blessuren auskuriert und noch jede Menge Entwicklungspotential für die laufende Saison vorhanden.

Doch leider entwickeln sich die Dinge oft anders als man es erwartet. Durch erneutes Verletzungspech dezimierte sich der Kader noch vor Saisonbeginn bzw. in der Frühphase der Saison deutlich. Durch einen Wirbelbruch fiel mit Sophia Steuber eine der Leistungsträgerinnen der Vorbereitung bereits vor Saisonbeginn für die komplette Serie aus, eine neuerliche Knieverletzung warf Maite Heyen in ihrer Genesung weiter zurück, Lea Körner wurde durch einen Kopftreffer im Tor derart dezimiert, dass ihr Einsatz in der Hinrunde nur bedingt und eingeschränkt möglich war und Paula Unseld beendete ihre Handballkarriere bereits nach zwei Serienspielen aus privaten und gesundheitlichen Gründen.

Zwar bewiesen die verbliebenen gesunden Spielerinnen eine tolle Moral und besiegten zum Auftakt Wilhelmshöhe und Wesertal sehr deutlich, jedoch deutete sich bereits im ersten Spiel gegen Ahnatal/Calden an, dass gegen die Spitzenteams der Liga der Verlust mehrerer Leistungsträgerinnen nicht komplett zu kompensieren sein würde. Auch wenn Maite Heyen sich zunehmend in die Saison zurückkämpfte, konnte sie allein die hinterlassenen Lücken nicht schließen. Weitere Ausfälle durch normale saisonale Erkrankungen ließen zwischendurch den Kader weiter schrumpfen und so konnte man in Spitzenspielen mit den Topteams der Liga nicht dauerhaft mithalten.

Umso beachtenswerter, dass der Mannschaft noch ein Unentschieden gegen den Dritten der Liga ( 19:19 gegen Hofgeismar/Grebenstein ) gelang und bis zum Heimspiel gegen Baunatal zumindest der zweite Tabellenplatz noch in greifbarer Nähe schien. Doch ausgerechnet in diesem so wichtigen Spiel trat die Hälfte der verbliebenen Spielerinnen angeschlagen an. Nach einem deutlichen Rückstand zur Pause kämpfte sich die Mannschaft in Durchgang zwei Treffer um Treffer heran und erzielte zehn Minuten vor Schluß den mehr als verdienten Ausgleich zum 15:15. Ein Sieg hätte den Sprung auf Platz zwei bedeutet. Doch genau in dieser Phase der Aufholjagd kassierte die noch nicht vollständig genesene Lea Körner einen erneuten Kopftreffer und musste das Feld verlassen. Von diesem Schock erholte sich die Mannschaft nicht mehr und musste am Ende das Spiel mit 15:21 aus der Hand geben.

Dieses Spiel drückte massiv auf die Moral der Mannschaft und auch zwei weitere deutliche Siege gegen Wesertal und Wilhelmshöhe brachten die Mannschaft nicht mehr so richtig auf Kurs. So wurde das Jahr 2019 mit weiteren Punktverlusten gegen Ahnatal/Calden und Hofgeismar auf einem vierten Tabellenplatz beendet.

Nach dem Jahreswechsel startete das Team mit einem Unentschieden gegen Wilhelmshöhe und einem sicher unvergesslichen Spiel gegen den später ungeschlagenen Meister Ahnatal/Calden. Hier rief die Mannschaft eine Wahnsinnsleistung ab und hielt die Partie gegen die mit Auswahlspielerinnen gespickte Gästemannschaft bis in die Schlussphase offen. Zehn Minuten vor Schluss lag das Team gegen die Übermannschaft mit 11:12 denkbar knapp zurück. Die Ausgleichschance zum 12:12 per Siebenmeter und vielleicht mögliche Wende gegen einen wackelnden Gegner wurde jedoch von der Hessenauswahltorhüterin entschärft, Ahnatal fand zurück in die Spur und gewann die Partie am Ende viel glücklicher als es das Ergebnis (13:22) aussagte.

Ein anschließender Sieg gegen Wesertal (32:18) eröffnete ein letztes Mal die Chance auf die Vizemeisterschaft, die jedoch dann eine Woche darauf in Hofgeismar endgültig verspielt wurde. Die Coronabremse hatte am Ende für die Steuber-Sieben auf die Platzierung keine Auswirkungen mehr.

So fiel das Fazit von Trainer Steuber nach der Saison zweigeteilt aus. Die Entwicklung der Mannschaft über die Sommermonate hat gezeigt, welch unglaubliches Potential vorhanden ist. Ohne die personellen Verluste wäre ein Vizemeistertitel sehr realistisch gewesen. Wieder einmal hat uns extremes Verletzungspech zurückgeworfen. Bleibt zu hoffen, dass die verletzten Spielerinnen schnell genesen, die Coronakrise ein baldiges Ende findet und mit einer kompletten Mannschaft die Vorbereitung auf die neue Serie zeitnah starten kann.

Individuell arbeiten die Spielerinnen zurzeit intensiv an Ausdauer und Physis, damit im Anschluss schnell mit dem Mannschaftstraining begonnen werden kann.